nicht.

2017-11-07

Grabbing the Gelegenheit by the Pussy.

Über Verfügbarkeiten von Körpern und Diskursen

Wenn etwas zu lernen ist, aus den vertrackten und desillusionierenden Entwicklungen, Enthüllungen und Positionierungen rund um die Themen (struktureller) Sexismus, geschlechtsspezifische und sexuelle Übergriffe in Österreich (und darüber hinaus), dann, dass wir uns wohl noch lange weiter durch unsere eigenen Untiefen, Abgründe und Unzulänglichkeiten wühlen müssen, dass es weiterhin Nebenwidersprüche, Unauflösbarkeiten, Missverständnisse und strategische Verunklarungen geben wird, bis eine erkenntnistheoretische Sprache dafür entsteht – und ein Raum, der das Sprechen darüber ermöglicht. (Die gestrige Diskussion zum Thema in der Sendung „Pro und Contra“ auf Puls4 hat das Nichtvorhandensein dieser Sprache eindrücklich vorgeführt.)

Das ist vielleicht eine resignative Null-Erkenntnis, die mich aber gleichzeitig ermächtigt, doch noch eines draufzusetzen. Ebenfalls beizutragen zum Diskursnebel. Nichts anderes ist auch die Motivation für diesen Text. I am grabbing this Gelegenheit by the pussy, um einem Gelähmt-Sein entgegenzuarbeiten, um mir Diskursraum zu nehmen, um über Redemacht zu verfügen, wie andere über andere Körper.

Für mich lässt sich das vorliegende Problem nämlich auch als Verfügbarkeitsschere in diversen Machtgefällen fassen. Es gibt wohl in den meisten Biografien Momente, in denen wir der Ansicht sind, über andere psychisch und/oder physisch verfügen zu dürfen. In denen wir das Gefühl haben, die Integrität eines anderen buchstäblich oder metaphorisch ‚angreifen‘ zu dürfen. Diese gedacht-gefühlten Verfügbarkeiten erweisen sich mal als gesellschaftlich gewachsen, strukturell und latent/unbewusst, mal als punktuell eingenommen, strategisch und manifest/bewusst. Zumeist verfügen die Verfügenden auch über die Diskursmacht, ihre An- und Übergriffe weg-argumentieren oder normalisieren zu können. Diese doppelten Verfügungen sind damit unansprech-, unantast- und letztlich unsichtbar („Die Grenzen meiner Sprache...“).

Das primäre Problem liegt übrigens nicht in der Schwierigkeit eines juristischen und/oder gesellschaftlichen Konsens darüber, was sexuelle Übergriffe sind, und dass/wie wir ihnen begegnen oder sie verhüten wollen. Das eigentliche Problem ist ein diskursives. Und es liegt in den Grauzonen der Verfügbarkeiten. Liegt darin, sie (sofort) erkennen und analysieren zu können. Der Aufruf zur Gegenwehr, das ‚Hätte-der/die Betroffene-doch-einfach-direkt-etwas-Gesagt/Getan‘ ist dort hinfällig, wo es um eine Gesellschaft geht, in der für das ‚Einfach-etwas-Sagen‘ keine Sprache und für das ‚Einfach-etwas-Tun‘ kein Raum existiert. Auch nicht existieren kann und soll, weil jedes auf Machtgefällen basierende System dann zusammenbräche.

Ich war zwei Mal als Stipendiatin und drei Mal als Vorstandsmitglied der Initiativgruppe Alpbach Wien am Europäischen Forum Alpbach. Wir wussten von sexistischen und sexuellen Übergriffen, wie sie in einem gesellschaftlichen ‚Brennglas‘, wie es das Forum ist, vorkommen. Wussten davon so, wie man weiß, dass sie ein tatsächliches gesellschaftliches Problem sind. Wie man sie selbst durchaus schon einmal erlebt hat. Dass Machtgefälle zwischen Menschen ausgenützt werden, ist leider wenig überraschend. Dass etwa die Möglichkeit zum Alkoholkonsum oder eine anderweitig aufgeladene Stimmung (unterschiedlichste Intentionen und Backgrounds treffen auf kleinstem Raum aufeinander) ihren Teil dazu beitragen, leuchtet auch ein. Und wie häufig war auch in Alpbach nicht eine zweifelhafte Haltung gegenüber strafrechtlich Relevantem das Problem, sondern – siehe Welt – die Salonfähigkeit der ‚Blurred Lines‘. Es bräuchte einen Sprech- und Energieaufwand in der Größe des Œuvres von Elfriede Jelinek, um hier erfolgreich laut zu werden. Um jede dieser ‚verschwommenen Linien‘ zu verfolgen, zu analysieren und zu diskutieren, bis sie klarere Konturen annimmt. Und weil das kaum eine_r aufbringen kann/will, maßregelt man sich vorauseilend selbst. Bequemt sich. Erstarrt apathisch und überlässt den Vereinfacher_innen das Feld.

Von Stipendiat_innen-Seite haben wir unsererseits mit der Forderung nach einer Ombudsperson, der Durchführung einer Diversity-Kampagne und der Etablierung eines punktuellen "Women's* Forum Alpbach" versucht, institutionell und sensibilisierend etwas gegenzuhalten (eine Ombudsperson für Stipendiat_innen wurde auch ab 2014 benannt), allerdings war ein 'Lautwerden' in diesem Zusammenhang – wie ebenfalls gesamtgesellschaftlich beobachtbar – nicht immer gern gesehen. Zu groß die Angst, hier würden Menschen unnötig aufgerührt/abgeschreckt, hier würden Diskurse vermischt, beziehungsweise etwas aufgeblasen. Hier würde falsch verstandene oder überdosierte ‚politische Korrektheit‘ das Zusammenleben verkomplizieren. Ich lese Haltungen wie diese aus kritischen Reaktionen auf Kampagnen wie #aufschrei und #metoo und ich respektiere, aber teile sie nicht. Ich glaube, Unbequemlichkeiten und Verkomplizierungen sind ein Weg zu größerer Klarheit.

Es hilft nicht, sich vor einer Denunziations- oder politisch-über-korrekten Verbotsgesellschaft zu fürchten, wenn man gleichzeitig nichts dazu tut, einen offenen, facettenreichen Diskursraum zu gestalten. In dem Abgründe und Uneinigkeiten eben auch benennbar werden. Ich nehme hier keine der vielen Seiten aus: Auch ein Shitstorm gegen #metoo-Kritiker_innen ist wenig dienlich, operiert er wiederum mittels eines ‚Über-den-Mund-Fahren‘ und führt zu Lähmung und/oder Verstummung.

Zuletzt noch zum aktuellen ‚Fall‘: Dass 2013 eine junge Frau im ersten, als ‚safe space‘ konzipierten „Women’s* Forum Alpbach“ von einem ihr gegenüber gratwandlerisch-übergriffig agierenden Politiker berichtet, ist schlimm. Dass die Zuhörenden sich einig sind, dass diese Gratwanderungen im Allgemeinen einerseits genau platziert und bewusst gesetzt sind und andererseits von einer breiten Masse sowie durch unsere gemachten gesellschaftlichen Strukturen toleriert werden, ist schlimmer. Dass damals und in den Jahren danach, das Schweigen und allein Verarbeiten dem Opfer als einzig gangbare Option erscheint, ist schlimm. Dass das Brechen seines Schweigens 2017 dann (auch nur potentiell) als parteipolitische Intrige ausgenützt und/oder diskutiert werden kann, ist schlimmer.

Mich schockiert in diesem Zusammenhang nicht im Besonderen, dass Täter_innen sich nicht zurückhalten können, oder nicht wissen (können), wann Grenzen überschritten wurden, sondern dass sie genau damit spielen und bewusst wie unbewusst auf die in ihrem Dunstkreis erwachsenden Grauzonen der Verfügbarkeiten bauen. Die Perfidie ist nämlich nicht, dass jemand über einen anderen Körper verfügt, die Integrität eines anderen angreift, indem er/sie seine/ihre Machtposition ausnützt. Die eigentliche Perfidie ist, dass diese Machtposition die klare Sicht auf die Dinge versperrt, eben keine Sprache und keine Agency für Ohnmacht zulässt und damit die Gegenwehr verkompliziert. Die Hand, die einen füttert (und gelegentlich vielleicht einmal streichelt), lässt sich gar nicht beißen. Sie darf diese Möglichkeit gar nicht von sich aus enthalten, damit sie füttern (und streicheln) kann. Der Zynismus, der hier aus dem mühelosen Changieren zwischen ‚Stell-dich-nicht-so-an‘ (‚Ist doch nur ein Zitat‘, ‚So spreche ich eben‘) und ‚Hättest-du-einfach-etwas-gesagt‘-(‚Wieso kommt das jetzt 4 Jahre später?‘)-Haltungen spricht, der schockiert mich. Und dem kann ich momentan nicht anders begegnen, als ihm dieses ‚Dann-eben-kompliziert‘ entgegenzuhalten.

2014-07-07

erinnerungen abzählen


0
Das Dröhnen der Turbinen löscht die Sprache aus. Kein Ton. Darüber Möwenstillstand. Das Schweben, Strömen und Gleiten eines Reiseschweigetags. Wortlos weil sprachlos im Auto, Gs flüchtiges Lächeln des Verstehens (vielleicht) über deine kindliche Freude. M empfängt dich mit großer Geste. Ab morgen im Kopf wohnen, den Tag mit unklaren Gedanken füllen. Du spielst von fremden Ländern und Menschen, spürst M andächtig in einer Ecke der Grotte, der Wein klebt traubig auf der Zunge. Auto rollt über Kies. Das Haus füllt sich, der Traum verfängt sich im Mückennetz. 

1
Hitze staut sich in Dorfwinkeln. Wäscheleinen ranken sich durch Tourismusidylle und Kulissenschluchten. In Wartehaltung eines Sonnenbrands Wegesranderzählungen bunter Hier-und-Dort-Leben. Ästhetik-Diskussion (unwillig) beim Essen. Dann zischende Fußsohlen auf den ersten Strandmetern und endlich Meer. Die Uhr? Die Zeit läuft. Die erste Begegnung mit der bildenden Künstlerin im Klee. Du korrigierst deine Lautstärke.

2
Du verirrst dich, stolperst über Berg und Tal, in ein Auto zweier braunfaltiger Italienerinnen mit Bindi an der Stirn und Dackel zu deinen Füßen. Später Käferbrummen, Möwen schrecken auf, G stapft vorbei. Eine Spinnwebe spannt sich über die Wiese, blitzt schwingend in der Sonne. Die Nase immer in den Grasspitzen, am geschäftigen Treiben der Ameisen. Bier wird gekühlt. M dreht die Messerklinge nach innen.

3
Frühes Erwachen, Erinnerungen an Kindheitssommer. Traumwarme Fußsohlen auf spröden Tonfliesen. Du hast dir ein Sonnenbänkchen gefunden, hoch über den Weinbergen. Die Haare bleichen von der Stirn aus. Wenn sich bloß Weisheit vorwagte – vom Frontallappen in die Haarspitzen. 
T, M und K lachen schallend zu ihren Kanonenschusspointen.
Du brennst ja gar nicht so für die Wissenschaft, sagt M.
Das Meer kündet nichts. Unwetter war versprochen, den Himmel kannst du nicht lesen. Ins Heft fallende Haarnadeln stören den Schreibfluss auch nicht eher als die viel zu schnellen Gedanken. 

4
Du hörst Schritte. Lieber kein Blick. Der Blick macht die Geschichte. Hätte sich das bloß noch niemand gedacht. Das Bedürfnis, dich zwischen Worten und Zeilen und Erinnerungen konstruiert zu finden. Das im Kopf bleiben. Im eigenen Kopf. Die Unzufriedenheit darüber. Die Zweifel am Ausdruck. Eine Ameisenstraße Zweifel. Durch Regentropfen klingt ein Saxophon. Die Feuchtigkeit die uns bleibt. Die Kondome im Schweizer Vorsorgeschrank. 

5
Pünktlich wird das Essen serviert, werden die Plätze eingenommen. Wird das ewig gleiche süße Frühstück viel zu lange schweigend absolviert. Niemand, der wild geträumt hat. Zwischen Panna Cotta hängen sie ihren Ideen nach. Dein Rock weht Felsenwärme davon, du hältst die Weste fest, spürst Salz und unmögliche Romantisierung im Gesicht. Kauern auf der Klippe, der Kaffee neben dir (Haltbarmilch) längst kalt. Der Felsrücken prägt sich in deinen Körper. Formengedächtnis.

6
Du suchst Inspiration in der Jazz-Grotte und findest minutenlanges Innehalten. Beobachtest zwei, die einander verstehen. Gleich anschließend die entrückte Ruhe von Blatt und Holz und Licht am Fenster bei M. Ein Vogel klopft an. Aussicht auf Weinberge, Wellenglitzern, angebrauchte Wasserflaschen auf dem Anwesen verteilt. Rauschloses Vorüberrauschen der Zeit entlang Wellenspiel. Die Stille zwischen den Wellen ebenso lang wie dieses Jetzt. Wohin die Quallen wandern? Wer sie in der Nacht findet? Eine Berührung, du schreckst auf. Und hast schon dreimal mehr gedacht als geschrieben. Annäherungen gehen immer nur so weit. Und Schritte auch zurück.

7
Das kleine Wo-bin-ich? Du machst dich morgens mit Schlaf im Auge auf den Weg zum Felsen. Schwimmst deinen Luftblasen nach und voraus, hast die Gefahr schon gesehen (aber wo lauert die nicht) und kurz vor Schluss fluchst du den Schmerz und die Panik vor mehr (Meer) an Land. Q begegnet. Wie die Möwen bist du von da an konstant alarmiert.

8
Das gestrige Gespräch im flackernden Kerzenlicht, das eigene auf den Tisch hauen, die weinselige Argumentation im Kreis. Die Nachwehen und alles Vergessen am Frühstückstisch. Es ist ein Sprechen, das von sich ausgeht und immer zu sich zurückkommt, es ist ein witzelndes Ausschließen anderer Wahrheiten. Das Leben hier, wo für alles unsichtbar gesorgt wird, macht es uns leicht und schwer einträchtig zu sein. Dir ist nach Konflikt. Wir sind alle Egomanen, sagt K. In Ks Kopf sortieren sich Gedanken anders.

9
Die Zeit einfassen. Die großen Erzählungen finden. Wenn bloß T mit seinem grünen Band auch die Stunden dehnen könnte. Abends am Strand die Blicke von außen auf ihre kleine Gruppe. Der Vater, der die Rechnung vorgelegt bekommt. Wir teilen jedes Getränk genau. Denken und sehen mit gespaltenem Blick. Ästhetik des Disparaten. Die Ameise auf meinem Blatt ist angeschlagen, es fehlt ein Fühler und ein Bein. K M T M K. Dem Comiczeichner wäre vieles lieber synkopisch, das Uhrwerk seines Auchnichtanderskönnens läuft präzise.

10
In der Nacht leuchten Luftblasen wie Glühwürmchen im Meer. Der Sternenhimmel beim gewollten Loslassen. Das ausweichende leise Wissen am nächsten Tag.

11
Ich möchte mich erinnern an das Lachen der Musiker beim Proben, an M beim Krimilesen am Strand und Melonenschneiden in der Küche, an Ms ‚Dangschön‘. Das Meer in der Nacht, das Sitzen der Möwen am Dach, Pingpong! Karten! Pfeifkonzerte! Musik des Pulsmessens! Fußball! Dinner is served! Wir gemeinsam an Stränden, in Autos, vor Bildschirmen. Wie die Ameisenstraße der sich stets berührenden Ameisen, wir beim Aufdecken des Mittagstisches. Was fehlt noch, haben wir genügend Löffel? Der schmale und weite Grat eines WIR. Gesprächsfixsterne. Wir finden unseren Baum.

12
Das sich Suchen im Neu, im toten Winkel der Selbstbespiegelung ein instabiler Zustand, hat mehr Zeit und Kraft geraubt als gedacht. Ergebnis nicht qualifizierbar. 4 Kontakte. Ein paar Seiten Tagebuch-Text, künstlerische Verwertung unsicher. Gute Zentimeter Lektüre und Abschrift, die ersten braven Post-Its auf dem Kasten, der Schmalz im Gästebuch. Die Traurigkeit über ein zu wenig, zu kurz, zu schön. Am Ende lernen die jungen Möwen fliegen und wir sehen es nicht mehr.

13
Wie Elba verlassen, wie den Klang der beiden Wochen möglichst lange mit nach Hause tragen. Wie wieder Alltag vorfinden? Im Nachhinein sehe ich mich stets wieder auf diesen Klippen sitzen, liegen, stehen. Vor wolkenverhangenem Hokusai-Berg, vor Mondrian-Meerausschnitten durch Pinien. Ich laufe wohin Begegnungen mich tragen.

2013-05-02

utopietischgesellschaft

sie sitzen
um tische in räumen an tagen.
und halten sich an ihren löffeln fest
während messer und gabel dauereingesetzt sind,
um sprechpositionen abzustecken
zu halten und zu verteidigen.
weil sie es nicht anders kennen.

sie prosten einander zu
und loben den kuchen,
die ängste blitzen unter servietten hervor.
es macht das sprechen schwer,
das berühren schwerer,
wenn der tisch nicht wackeln darf,
aus angst

und so husten sie
hinter vorgehaltener hand
und hoffen,
dass sie einander trotzdem verstehen werden können.
sie sind sich nicht sicher,
wieso gerade sie hier sitzen,
aber sie decken auf und räumen ab
und sitzen
dann immer wieder
um tische in träumen an tagen

2013-04-12

WTF


Ein Dramolett in sechs Szenen
[UA: 9. 4. 2013, 22 Uhr, Theater am Küniglberg]

EIN MANN
Ein älterer Herr. Er macht sich große Sorgen über die Zukunft seines Landes. Er hofft, dass sein Land sich verändert, sonst sieht er keine gute Zukunft für sein Land. Und, wo sein Name drauf steht, da müssen die Worte stimmen.

BÜHNE
Ein leerer Raum. Es ist zu sehen, dass er sich große Sorgen über die Zukunft des Mannes macht.

SPRACHE
Einige Worte, die stimmen.

SZENE I

EIN MANN (über Politiker)
Ich habe nicht gesagt, dass ich sie verachte
Ich möchte hier noch sagen
ich habe nie gesagt, dass sie lügen
und dass sie nicht die Wahrheit sagen
Das ist ein Unterschied, wenn man sagt,
sie sagen nicht die Wahrheit
Ob ich hier sage, sie sagen
‚oft nicht die Wahrheit‘
das ist ein Unterschied
Ich weiß ganz genau, was ich sage

SZENE II

EIN MANN (über Wirtschaft)
Wir sagen, das ist eine Wirtschaftsfrage
Und wir wissen auch
das Ganze passt nicht mehr
Und das war das Problem
Wenn die Schuhe nicht passen
kauft sie dir keiner ab
Das hat mit der Umwelt nichts zu tun
Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln
Es muss einmal verstanden werden
wie die Wirtschaft funktioniert
Und dadurch entsteht ein ganz anderes Denken
Und die Arbeiter sind motiviert
Sie sind dann mit Herz dabei
Sie denken nach
Die Leute wollen auch verstehen
Und ich glaube
die Wirtschaft verstehe ich

SZENE III
EIN MANN (über Korruption)
Wissen Sie, was Korruption ist
Korruption ist auch
Leute, die bewußt
Korruption
Strukturen
und Werte
unterstützen
Und ich glaube
mit dem Herzen
und Denken
geben Sie mir recht

SZENE IV
 
EIN MANN (über Europa)
Ich hoffe, ich bin für ein starkes Europa
Das braucht Generationen
bis das zusammenwächst
Wir haben jetzt den Euro
Wir sind das gewöhnt den Euro
Aber eines ist ganz sicher
Und darum dreht sich’s
Wir haben jetzt einmal den Euro
Und die ganze Idee ist ja
dass Europa zusammen wächst
Jetzt, wie wir in Europa strukturiert sind
wächst Europa auseinander
Es entsteht ein Hass
Und Hass kann zu Kriegen führen
Und das müssen wir vermeiden
So entsteht ein Hass
Es funktioniert nicht mehr
Das war eine Fehlkonstruktion
die gemeinsame Währung
Und das ist ja nicht kompliziert

SZENE V

EIN MANN (über Tirol)
Ich habe gesagt, ich fliege morgen nach Tirol
Ich schätze Tiroler sehr
Tiroler sind sehr freiheitsliebend
wollen nicht dominiert sein
von irgendjemanden
und auch nicht von mir
Ich fahre morgen raus
Ich werde zu den Tirolern sagen
Ich schätze Tiroler sehr
Tirol ist ein sehr wichtiges Land für Österreich
Und ich verstehe die Unabhängigkeit
und so weiter
Und ich werde da mit den einzelnen Leuten sprechen
und mir ein Bild machen
Und am Donnerstag werden wir dann fertig sein
und einmal eine Klarstellung machen
Ich muss morgen
Ich fahre morgen raus

SZENE VI

EIN MANN (über seine Partei)
Wir sind eine junge Partei
Wir machen Fehler
Wir haben in der kurzen Zeit
Wir haben
Wir arbeiten
Wir sind alle ziemlich neu
Alles ziemlich
Irgendwie
Wir werden gut abschneiden
Die Latte ist sehr hoch
Ich sage nie einen Prozentsatz
nein nein nein nein nein nein nie
Nein, ich kann es sagen, ich sage das nicht
Ich habe das nie gesagt
Ich weiß, was ich sage
Sie können mich mitten in der Nacht aufwecken
Ich sage:
es kommt vom Herzen
es ist die Wahrheit
ich sage nie die Prozent
Ich sage:
ich arbeite
wir haben gute Programme
wenn Leute unsere Programme verstehen
Nein, habe ich nie
Habe ich nie gesagt
Da habe ich das letzte Wort
Danke
Sehr gut
Danke
(ab)
(Es ist aus)

---
Mit Dank an Franks Seiten, Neuwal, Werner Schwab und ihre Werte.

2013-03-25

taxonomie des 'weiblichen'


Die mit einer Untersuchung der kulturgeschichtlichen Präsenzen des Weiblichen verbundenen Probleme... In jüngster Zeit wird das Thema ‚Frau‘ von den Forschern...  Auf der Suche nach dem geschichtlichen Einfluß der Frauen... Zwar ist im Umkreis der Frauenbewegung gelegentlich versucht worden... Die Platzierung des Weiblichem im Rahmen eines... Dieses Problem der weiblichen Traditionslosigkeit... In dieser Geschlechtsontologie erscheint die Frau als... Der Begriff des Weiblichen erschöpft sich nicht in... Denn das Bild der Frau von der Frau besteht keineswegs... Wenn der Begriff des Weiblichen im Wesentlichen strukturiert ist durch... Mit der Substantialisierung des Weiblichen... Das ‚allgemeine Prinzip Weib‘ hat... Das Weibliche, so wie es dort erscheint... Da aber die Frauen sich in der Geschichte nicht... Neben der Polyphonie der Weiblichkeitsdeutungen... Das Weibliche wird in diesem Kontext... Während die Natur der Frauen sozusagen... Diese Vorstellungsdimension vom Weiblichen... So muß denn das imaginierte, das ideale Weibliche... Dieser spezifische Präsenzmodus des Weiblichen... Die Einsicht, daß die Frauen gleichermaßen... Da das weibliche Individuum nicht... Weil die Frauen nicht... Damit ist bedeutet, daß das Weibliche... Wenn das Weibliche... Das Weibliche bleibt... Die Schönheit des Weiblichen ist eine Funktion seines... Die Frau muß also ins Bild des Weiblichen...

Elliptisch erhält man die Taxonomie des – Anführungszeichen – ‚Weiblichen‘.