2010-07-21

because i nomi. (und zwar klaus)

wer gestern in den genuss der berlinale-preisgekrönten-doku "the nomi song" am wiener rathausplatz kam, hat heute gelsenstiche und immer noch einen ohrwurm. fast ganz bestimmt. oder ist irgendwie furchtbar unangenehm bewegt vom tragischen schluss unter der übergroßen aidsschleife...

Andrew Horn, The Nomi Song, 2004 |
Screening am Wiener Rathausplatz, 20. 07. 2010

... am ende des films nämlich (nach viel pseudopsychologie, wenig musik und eigentlich sehr wenig information - dem mythos sein mythos) sang klaus nomi in seiner ausgerechnet letzten performance requiem-like purcells arie "the cold song" (let me let me freeze again) - das elisabethanische kostüm dabei in matching colors mit dem geschmückten rathaus. tiefblutrote dramatik und ungetrübt nur die stimmung der gelsen, die weder die dick in der luft hängende aids thematik noch die zu berge stehenden haare und gänsehäute aufhielt. das schmeichelweiche postum-pathos täuschte jedenfalls nicht ganz über die lauen ausreden der interviewten freunde nomis hinweg, die zum bitteren ende einfach nicht mehr kamen (i called him in the hospital).

auch wenn die doku nicht ganz überzeugte. die kunstfigur nomi tut es doch und ist auch im lady gaga vergleich ganz aktuell nicht uninteressant (vergleiche etwa die analyse cvejics: "klaus nomi offered the exhilarating prospect of total freedom - freedom to build one's own identity independently of any models or of any preexisting normative identities" >>> überhaupt ein schöner artikel über nomi, butler und identität, der auch kritik am ästhetisierend-mythologisierenden narrativ der doku von andrew horn übt: "cvejic, zarko: do you nomi?: klaus nomi and the politics of (non)identification. in: women and music: a journal of gender and culture, volume 13, 2009, s. 66-75" - online hier)

und weil ein video of the day schon länger aussteht: nomi song von klaus nomi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen