Belichtungsblinzeln. Musik liegt im Entwicklerbad der Fotos-Dunkelkammer. In Lösung schwebend fügen sich erste Schatten zu einem Neuen zusammen, aus gleißendem Nichts erscheinen zuerst Töne dann Bilder. Und wie aus dampfendem Nebel, aus einem verschwitzten Fiebertraum, steigt „Porzellan“, das 3. Album, noch schwer von der Nacht, vollgesogen mit erträumten Klängen und bildhaft wie noch nie. Es ist jetzt Musik, die ein wenig Mythos zurückgibt: Sie schwillt aus dem Sphärischen an, verweilt dröhnend Shoegaze-entrückt, erinnert an Steve Reich und Brian Eno, knistert im Hall der Vergangenheit – und zer-schallt wieder in bodenhaftendem Powerpop. Die Sicht auf den Grund bleibt bei all der technischen Rafinesse immer glasklar, manchmal erscheint der Fotos-Sound regelrecht nüchtern-nackt. Die haptischen Texte strahlen schneeweiß, blutrot und rabenschwarz, stecken Insekten auf Nadeln, essen Papier und schmecken betaute Haut. Vorgetragen von Tom in verführerisch einsilbigen Endreimen, english-infused und in Gänsehaut -Tonlagen und -Manierismen. „Gibt es ein Wort das trifft?“ – Die Fotos entwickeln einen morbiden Minimalismus der sich gefühltermaßen profaner Beschreibung entzieht. Musik ins Stopp- und Fixierbad. Licht an. Auf dem Foto: ein Porzellan-Epitaph für begrabene Dämonen.
2010-12-14
vorsicht, nicht knicken (fotos - porzellan)
[INDIE magazin No 28]
Belichtungsblinzeln. Musik liegt im Entwicklerbad der Fotos-Dunkelkammer. In Lösung schwebend fügen sich erste Schatten zu einem Neuen zusammen, aus gleißendem Nichts erscheinen zuerst Töne dann Bilder. Und wie aus dampfendem Nebel, aus einem verschwitzten Fiebertraum, steigt „Porzellan“, das 3. Album, noch schwer von der Nacht, vollgesogen mit erträumten Klängen und bildhaft wie noch nie. Es ist jetzt Musik, die ein wenig Mythos zurückgibt: Sie schwillt aus dem Sphärischen an, verweilt dröhnend Shoegaze-entrückt, erinnert an Steve Reich und Brian Eno, knistert im Hall der Vergangenheit – und zer-schallt wieder in bodenhaftendem Powerpop. Die Sicht auf den Grund bleibt bei all der technischen Rafinesse immer glasklar, manchmal erscheint der Fotos-Sound regelrecht nüchtern-nackt. Die haptischen Texte strahlen schneeweiß, blutrot und rabenschwarz, stecken Insekten auf Nadeln, essen Papier und schmecken betaute Haut. Vorgetragen von Tom in verführerisch einsilbigen Endreimen, english-infused und in Gänsehaut -Tonlagen und -Manierismen. „Gibt es ein Wort das trifft?“ – Die Fotos entwickeln einen morbiden Minimalismus der sich gefühltermaßen profaner Beschreibung entzieht. Musik ins Stopp- und Fixierbad. Licht an. Auf dem Foto: ein Porzellan-Epitaph für begrabene Dämonen.
Belichtungsblinzeln. Musik liegt im Entwicklerbad der Fotos-Dunkelkammer. In Lösung schwebend fügen sich erste Schatten zu einem Neuen zusammen, aus gleißendem Nichts erscheinen zuerst Töne dann Bilder. Und wie aus dampfendem Nebel, aus einem verschwitzten Fiebertraum, steigt „Porzellan“, das 3. Album, noch schwer von der Nacht, vollgesogen mit erträumten Klängen und bildhaft wie noch nie. Es ist jetzt Musik, die ein wenig Mythos zurückgibt: Sie schwillt aus dem Sphärischen an, verweilt dröhnend Shoegaze-entrückt, erinnert an Steve Reich und Brian Eno, knistert im Hall der Vergangenheit – und zer-schallt wieder in bodenhaftendem Powerpop. Die Sicht auf den Grund bleibt bei all der technischen Rafinesse immer glasklar, manchmal erscheint der Fotos-Sound regelrecht nüchtern-nackt. Die haptischen Texte strahlen schneeweiß, blutrot und rabenschwarz, stecken Insekten auf Nadeln, essen Papier und schmecken betaute Haut. Vorgetragen von Tom in verführerisch einsilbigen Endreimen, english-infused und in Gänsehaut -Tonlagen und -Manierismen. „Gibt es ein Wort das trifft?“ – Die Fotos entwickeln einen morbiden Minimalismus der sich gefühltermaßen profaner Beschreibung entzieht. Musik ins Stopp- und Fixierbad. Licht an. Auf dem Foto: ein Porzellan-Epitaph für begrabene Dämonen.
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